- 06. Mai 2024
- Einblicke & Chancen
- Peter Thomas
So teilt man die Faszination an Spielzeugautos im Maßstab 1/64 perfekt
Die Montage starker Tuningräder für einen Nissan 35GT-RR? Detailbilder des neuen Pagani Imola? Knapp 70.000 Follower hat der Instagramer „3inch.diecast“. Sie begeistern sich für die kleinen Geschichten, die er in Fotos, Videos und kurzen Texten erzählt. Es geht dabei nicht um die echten Fahrzeuge, sondern um Autominiaturen im Maßstab 1:64 von Hotwheels und zahlreichen kleineren Herstellern. Das ist die Leidenschaft des 44 Jahre alten Sammlers aus Oldenburg in Niedersachsen.
Internationales Phänomen
Hotwheels, Matchbox, Majorette? Stehen Automodelle in diesem Maßstab nicht eher für Spielzeug und gehören ins Kinderzimmer? Wer das glaubt, liegt gewaltig daneben. Längst ist das Sammeln der „Diecast“-Flitzer zum internationalen Phänomen erwachsener Fans geworden. Bei Mattel, dem Hersteller von Hotwheels, schätzt man den Anteil erwachsener Spielzeugsammler am Absatz der Zinkdruckgussfahrzeuge auf rund 25 Prozent.
Zündfunke an der Ladentheke
Die amerikanischen Miniaturen standen auch am Anfang der Sammlerkarriere von 3inch.diecast, die im Jahr 2018 so richtig an Fahrt aufgenommen hat: Der Einzelhandelsmitarbeiter kam mit einem Kunden ins Gespräch, der regelmäßig eine größere Anzahl von Hotwheels kaufte. Das war der Zündfunke für die eigene Sammlung und schließlich für den erfolgreichen Instagram-Auftritt mit der stetig wachsenden Community.
Supercars und Exoten aus Japan
Die Verbindung aus sozialen Medien und echten Sammelstücken für die Vitrine übt eine besondere Faszination aus. Denn der weltweite Austausch mit Gleichgesinnten öffnet den Blick auf Themen jenseits bekannter Modelle europäischer Marken.
3inch.diecast hat eine Vorliebe für japanische Autos entwickelt, darunter Modelle wie Nissan R34 und R35, Mazda RX7, Nissan Silvia und Nissan Skyline. Echte kleine Kunstwerke sind Modelle der Fahrzeuge japanischer Tuner wie Pandem aus Kyoto und Liberty Walk aus Nagoya. „Auf Japanern liegt tatsächlich mein Hauptaugenmerk“, sagt der 44 Jahre alte Miniaturen-Fan.
So ganz kommt er aber auch nicht an der Aura der Supercars von Marken wie Ferrari, Lamborghini, Pagani und Bugatti vorbei. Sie finden sich ebenfalls im Maßstab 1/64 in der Sammlung. Diese umfasst heute rund 2.000 Fahrzeuge – und sie ist ständig in Bewegung. „Die Modelle laden zum Träumen ein und stellen häufig Autos dar, die man sich im Maßstab 1:1 nie leisten könnte“, sagt der Instagram-Creator. „Manchmal muss man aber auch bei den kleinen Autos verkaufen, wenn man was Neues haben will. Und dann entwickelt sich das Interesse weiter.“
Netzwerke knüpfen
Welche Rolle spielen die sozialen Medien für das Hobby, in dessen Mittelpunkt reale Modelle aus schwerem Metall stehen? Die Relevanz ist hoch, weiß 3inch.diecast: Es gibt allein in Deutschland mehrere größere Instagramer zum Thema, dazu eine weltweite Community. Den Niedersachsen begeistert die Offenheit, mit der er in der Szene aufgenommen wurde. „Zer0_diecast war am Anfang ein großer Mentor für mich und hat mir viel geholfen und den richtigen Weg gezeigt“, sagt er im Rückblick.
Gut vernetzt ist der Sammler auch, wenn es um den Erwerb neuer Fahrzeuge geht: „Ich kaufe meine Modelle nicht nur von deutschen Onlinehändlern und anderen Sammlern. Gerade seltene Modelle kommen direkt aus Japan, Hongkong, den USA, Kanada, Australien und aus Singapur.“ So erschließt er sich neben Marken wie Hotwheels und Mini GT auch andere namhafte Hersteller wie Tarmac Works, Inno 64, Pop Race und Ignition Model.
Wichtig für den 44-jährigen ist es, das Hobby mit dem Beruf in Einklang bringen zu können. Im Durchschnitt eine halbe Stunde täglich wendet er auf für das Erstellen von Content: „Fotobox an, Modell auswählen, fotografieren, nachbearbeiten, hochladen. Länger dauert es, wenn ich Dioramaszenen aufbaue oder Videos mache.“ Der Aufwand lohnt sich. Denn seine Follower warten schon auf den nächsten Instagram-Post.
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