- 09. Februar 2024
- Sicherheit & Praxis
- Peter Thomas
So gelingt der Umstieg aufs Elektroauto – Teil 1
Ist schon klar: E-Autos sind lokal emissionsfrei und beim Laden mit Ökostrom umweltfreundlich im Betrieb. Dazu überzeugen sie mit flotter Fahrdynamik und der Aussicht auf günstige Betriebskosten. Aber was bedeutet der Umstieg vom Verbrenner aufs batterieelektrische Fahrzeug (BEV) eigentlich konkret für den Nutzer? Die GTÜ setzt sich in einer dreiteiligen Blog-Serie mit dem Thema auseinander. Erstens: Von der Planung zum Kauf in fünf Schritten.
1 – Wir haben da mal eine Idee…
Alles beginnt mit einem spontanen Einfall: Der gute alte Kombi mit Verbrennungsmotor soll demnächst durch einen neuen Personenwagen ersetzt werden. Bisher fiel die Wahl dabei meist auf ein ähnliches Modell jüngeren Baujahrs. Aber wie wäre es stattdessen mit einem E-Auto? Die Argumente zur Umweltfreundlichkeit, Fahrdynamik und den Betriebskosten sehen ja ganz überzeugend aus. Weniger attraktiv wirken die hohe Neuwagenpreise und offene Fragen zur Reichweite sowie Ladeinfrastruktur: Klappt es jenseits der Großstadt mit der Mobilität aus der Steckdose?
2 – Wohin geht der Trend?
Tatsächlich sieht man mehr batterieelektrische Pkw auf der Straße. Der Anteil bei den Neuzulassungen in Deutschland lag 2023 bei über 18 Prozent. Auf den gesamten Pkw-Bestand wirkt sich das allerdings nur langsam aus. Hier machen die Stromer nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts (KBA) nur etwas mehr als zwei Prozent aus. Der Trend? In der Bundesrepublik dürfte die Zahl der BEV nach dem politischen Hin und Her rund um die öffentliche Förderung im Jahr 2024 wohl langsamer zunehmen als geplant. Denn der Umweltbonus ist zum 18. Dezember 2023 vorzeitig gestrichen worden. Das heißt, dass die präzise Planung vor der Anschaffung eines E-Autos noch wichtiger geworden ist. Na, dann greifen wir mal zu Stift und Taschenrechner-App.
3 – Präzise Planung wird noch wichtiger
Preis, Größe, Leistung, Ausstattung, Finanzierung – darüber macht man sich auch beim Auto mit Verbrennungsmotor Gedanken. Beim E-Auto kommt die Reichweite dazu. Sie hängt von der Batteriekapazität, dem Verbrauch und der typischen Verwendung ab. So steigt bei Autobahnfahrten mit mehr als 130 km/h der Verbrauch vieler E-Autos deutlich. Ein wichtiger Faktor ist auch das Wetter: Bei Winterkälte sinkt die Reichweite der meisten BEV um 20 bis 50 Prozent. Entscheidend ist die Frage nach Neu- oder Gebrauchtwagen. Bei Gebrauchten sollte der Batteriezustand genau geprüft werden, denn er hat große Auswirkungen auf den Zeitwert des Fahrzeugs. Dafür bietet die GTÜ genau den richtigen Service: Eine Diagnose des Energiespeichers, um den Status des Akkus verlässlich und transparent zu bewerten. Gut zu wissen!
4 – Woher bekommt das Auto den Strom?
Über das Laden im Alltag sollte man sich früh Gedanken machen. Wer zu Hause eine Wallbox installieren kann, hat damit eine bequeme Option. Der Aufwand für die Installation hält sich meist in Grenzen, entscheidend ist die vorhandene Elektroinfrastruktur im Gebäude. Attraktiv kann die Kombination mit einer Fotovoltaikanlage sein, wenn das Auto auch tagsüber zu Hause geladen werden kann. Wie es um die öffentliche Ladeinfrastruktur steht? Im Herbst 2023 zählte die deutsche Netzagentur mehr als 85.000 „Normalladepunkte“ (Wechselstrom, man muss sein Ladekabel selbst mitbringen) und gut 20.000 Schnelladepunkte (Gleichstrom, das Ladekabel hängt üblicherweise an der Säule). Macht bei einem E-Auto-Bestand in der Republik von mehr als 1,3 Millionen rund ein Dutzend Fahrzeuge je öffentlichem Ladepunkt – das dürfte funktionieren, wenn nicht alle gleichzeitig kommen.
5 – Die Entscheidung
Schließlich fällt die Entscheidung: Ja, das nächste Auto wird ein BEV. Denn trotz hohem Anschaffungspreis und Wegfall des Umweltbonus kann sich der Betrieb des Batteriefahrzeugs über vier oder mehr Jahre hinweg lohnen. Zu den wirtschaftlichen Pluspunkten gehören die merklich höheren Rabatte vieler Händler, die üblicherweise geringeren Energiekosten im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen der gleichen Kategorie, günstigere Wartungskosten und der Wegfall der Kraftfahrzeugsteuer bis Ende 2030 für die bis einschließlich 2025 zugelassenen reinen E-Autos.
In der nächsten Folge geht es um die Zulassung und um die Besonderheiten beim Fahren mit dem neuen E-Auto.
Content Original Link:
https://gtue.blog/sicherheit-praxis/mobilitaet-aus-der-steckdose/