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Ingenieurbüro für Fahrzeugtechnik, Dipl-Ing (FH) Sebastian Jirschik und Dipl-Ing. (FH) Tom Kunath

GTÜ Hauptuntersuchung, Gutachten für Oldtimer und Kfz in Flöha und Umgebung

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Ein Verzicht auf Winterpneus ist trotz Klimawandel nicht angebracht

Manche Entwicklungen passen nicht zueinander. Winterreifen werden immer besser. Doch Schnee, Eis und Kälte bleiben in Zeiten des Klimawandels zunehmend aus. Da reden manche schon von einem Verzicht auf die Reifen mit besonderen Winterqualitäten. Das ist kein guter Plan, sagt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH. Denn Winterreifen bieten Vorteile von sieben Grad Celsius abwärts – unabhängig von der Wetterlage. Die Prüforganisation geht weiteren Fragen nach.

Winterreifen nur bei Schnee?

Manch einer denkt: „Winterreifen brauche ich nur, wenn Schnee liegt.“ Das ist falsch. Winterreifen sind wahre Multitalente bei niedrigen Temperaturen. Sobald das Thermometer unter sieben Grad Celsius fällt, bleibt ihr Gummi geschmeidig.Sommerreifen hingegen werden härter und haften deshalb weniger gut selbst auf trockener oder nasser Straße.

Verschleißen Winterreifen schneller?

„Die nutzen sich ja doppelt so schnell ab!“ – das hört man oft. Doch es gilt: alles eine Frage der Temperatur. Unter den magischen sieben Grad sind Winterreifen genauso haltbar wie Sommerreifen. Tipp: Sobald es wieder wärmer wird, auf Sommerreifen wechseln. Winterreifen haben zudem bei höheren Asphalttemperaturen fahrdynamische Nachteile.

Spritfresser – ein Mythos?

Es stimmt, Winterreifen erhöhen den Rollwiderstand etwas. Doch die Reifenentwickler haben dafür gesorgt, dass sich der Zuschlag in engen Grenzen bewegt. Ein paar Milliliter mehr Verbrauch sind ein geringer Preis für besseren Grip bei Schnee und Eis.

Schmal oder breit – was ist sinnvoller?

Schmale Pneus im Winter bieten mehr Traktion, weil sie mehr Druck auf die Kontaktfläche zwischen Fahrbahn und Fahrzeug ausüben. Außerdem reduzieren sie die Gefahr von Aquaplaning. Auf schneefreien Straßen hingegen zeigen breite Reifen ihre Stärken, besonders bei flotter Kurvenfahrt und beim Bremsen. Allerdings: Schneeketten vertragen sich oft nicht mit breiten Reifen.

Kein hohes Tempo möglich?

Früher hieß es: Mit Winterreifen darf man nicht schnell fahren. Das gilt nicht mehr. Ein Buchstabe auf der Reifenflanke verrät, wie flott die Fahrt sein darf. „H“? Bis 210 km/h. „V“? 240 km/h. „W“? Sogar für 270 km/h ist der Reifen zugelassen. Falls ein Auto eine jeweils noch größere Höchstgeschwindigkeit ermöglicht, muss ein kleiner Aufkleber im Cockpit an die reifenbedingte Tempogrenze erinnern.

Lautstark unterwegs?

Das gröbere Profil von Winterreifen resultiert in etwas mehr Abrollgeräusch. Doch Reifenhersteller haben viel getan, um die Unterschiede zu Sommerreifen gering zu halten. Dank des ABC-Labels kann jeder nach leisen Pneus suchen. A ist der Flüsterreifen, C macht ein wenig mehr Krach, B liegt dazwischen.

Wie sind echte Winterreifen zu erkennen?

Das „M+S“-Symbol ist mittlerweile in Rente. Heute sind Winter- oder Ganzjahresreifen am „Alpine“-Symbol zu erkennen: ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Seit Oktober 2024 gilt: Alte „M+S“-Reifen ohne „Alpine“-Symbol haben im Winter nichts mehr zu suchen.

„O bis O“ – eine Regel der Vergangenheit?

Oktober bis Ostern – klingt gut, ist aber kein Muss. In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht: Wenn Schnee, Glätte oder Schneematsch die Straßen unsicher machen, darf das Auto nur mit Winter- oder Ganzjahresreifen bewegt werden. Wer dann mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld und außerdem Ärger mit der Versicherung, falls etwas passiert. Was schnell geschehen kann, wenn die Reifen nicht zu den Witterungsverhältnissen passen. Mit der guten, alten „O bis O“-Regel macht man jedenfalls nichts falsch.

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https://gtue.blog/sicherheit-praxis/winterreifen-multitalente-ab-sieben-grad-celsius-abwaerts/

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