- 15. Januar 2025
- Einblicke & Chancen
- Elmar Brümmer
Die Elektronikmesse CES verändert das Fahren.
Es blinkt. Es rauscht. Es piept. Normalzustand in Las Vegas, der selbsternannten Unterhaltungshauptstadt der Welt. Und künftig, wenn die stolzen Erfindungen der Autoindustrie tatsächlich ihren Weg in die Serienfahrzeuge finden, auch Alltag auf unseren Straßen. Großes Autokino.
Früher Gameboy, heute vor allem KI
Die Consumer Electronics Show, kurz CES, ist immer überwältigend. Videorecorder, Gameboy, DVD – alles revolutionäre Erfindungen der Elektroindustrie, die über die Messe in unser Leben fanden. Seit ein paar Jahren ist die kunterbunte Show auch einer der wichtigsten Termine für die Automobilindustrie. Lenken und Denken unterwegs wird immer elektronischer und digitaler. Die künstliche Intelligenz ist drauf und dran, nicht nur zu unterstützen, sondern zu übernehmen.
Windschutzscheibe als Mega-Display
Gut, wenn noch an die Fahrer gedacht wird. Von BMW gibt es im neuen Cockpit mit seinem raumschiffartigen Lenkrad die volle Breitseite. Alle Funktionen werden auf das größtmögliche Display angesteuert und eingespielt, die komplette Windschutzscheibe dient als Bildschirm. Natürlich so, dass sich Straße und Umgebung noch erkennen lassen. Panoramic drive liefert ein digitales Erlebnis, das unterstützend wirken soll. Auf den ersten Blick erscheint das, was für mehr Sicherheit sorgen soll, noch zu überwältigend. Aber klar ist, dass das große Kino schon auf künftiges autonomes Fahren abzielt.
Der Roboter bringt den Sekt
Vom bayrischen Zulieferer Webasto gibt es etwas ähnliches, das jedoch nur der puren Unterhaltung dient – ein Glasdach, dass Lieblingsfilme am Fahrzeughimmel erscheinen lässt. Macht natürlich erst richtig Sinn, wenn alle, die gucken wollen, sich auch in Liegesitzposition befinden. Der koreanische Unterhaltungsriese LG treibt das mit seiner Fahrzeugstudie Alpha-able noch ein bisschen weiter, dort ist ein eigener Sekt-Roboter an Bord. Mal sehen, ob wir in zehn Jahren auch noch darüber schmunzeln – oder schon längst selbst schlürfend mitfahren. Dazu passend zeigt Honda Elektrovans, bei denen es nur ums digitale Innenleben geht – eine Art rollende Playstation, komplett ausgestattet von Sony.
Die ganze Stadt wird künstlich
Toyota denkt die neue Welt schon vollumfängliche vor, die ersten Bauabschnitte einer komplett vernetzten und selbstständigen Digitalstadt in Japan wurden in Las Vegas präsentiert. In Woven City gibt es zwar noch richtige Menschen, aber die leben dort hauptsächlich, um unterhalb des Fujiyamas neue Produkte zu testen. Wichtigster Pfadfinder auf dem Weg zur Mobilität der Zukunft ist – wenig überraschend – die Künstliche Intelligenz.
Ein Auto, das fliegt
Die Messe unter dem Motto „Verbinden – Lösen – Entdecken“ traut sich sogar an einen ganz alten Menschheitstraum heran: der chinesische Hersteller Xpeng zeigt ein fliegendes Auto. Auf Knopfdruck fahren Rotorarme aus, und das massive Elektroauto startet senkrecht in die Luft. Reichweite: 20 Minuten, Kostenfaktor 255.000 Euro und vom Jahresende an bestellbar.
Warum nicht mal quer einparken?
Handfester ist da die Innovation von Hyundai. Der Ioniq 5 erfüllt mit einem außerordentlichen elektronischen Lenksystem einen langgehegten Parkplatztraum: er kann dank querstehender Räder seitlich einparken. Klingt perfekt für enge Innenstädte. Wer den parkenden Wagen personalisieren will, der kann das mit einer Innovation von Continental tun. Mittels Window Projection lassen sich Lieblingsbilder oder Logos von Fußballvereinen auf die Seitenscheiben des Autos projizieren.
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