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Ingenieurbüro für Fahrzeugtechnik, Dipl-Ing (FH) Sebastian Jirschik und Dipl-Ing. (FH) Tom Kunath

GTÜ Hauptuntersuchung, Gutachten für Oldtimer und Kfz in Flöha und Umgebung

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Hotelzimmer auf vier Rädern

Mit dem Dachzelt in den Urlaub: Hotel nicht nötig und den Sonnenuntergang gibt’s gratis

Die junge Familie träumt von einem Campingurlaub. Ein Wohnmobil statt Zelt wie in den vergangenen Jahren, das wäre toll. Allein der Preis für so ein verlockendes Fahrzeug lässt es ein Traum bleiben. Doch es gibt einen Ausweg: ein Dachzelt. Das passt selbst auf den kleinen Familienkombi und lässt den Wunsch vom Hotelzimmer auf den eigenen vier Rädern wahr werden. Denn der Schlafplatz ist im Nu aufgebaut. Ein Überblick der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH.

Große Vielfalt von Dachzelten

Dachzelte gibt es in vielen Größen, Formen und Bauweisen. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Viele Hartschalendachzelte ragen nicht über die Fahrzeugmaße hinaus, für sie genügt von den Maßen her jeder Parkplatz für den raschen Aufbau per Kurbel oder Gasdruckfedern. Bei manchen Zelten verläuft das Dach parallel zum Boden. Andere lassen sich wie eine Muschel aufklappen. Bei den tendenziell leichteren Klappdachzelten oder Faltdachzelten vergrößert sich die Grundfläche je nach Modell nach dem Ausklappen auf die doppelte Fläche des Autodachs oder sogar mehr. Als Hybridzelte werden Konstruktionen bezeichnet, die Hartschalen und Klappdachzelt vereinen. Bei aufblasbaren Zelten ersetzen Luftschläuche das Alugestänge. Sie punkten durch ein geringeres Gewicht.

Vor dem Kauf gut informieren

Auf dem Dachzeltmarkt tummeln sich rund einhundert Hersteller. Angesichts der Vielfalt ist es vor dem Kauf gut investierte Zeit, sich zu informieren, welche Konstruktion zur geplanten Nutzung und zum Fahrzeug am besten passt. Informationen bieten zudem zahlreiche Spezialisten, die ihr Wissen im Internet bereitstellen. Wer es erst einmal ausprobieren will: Ein Dachzelt kann man auch mieten.

Der Dachträger als feste Basis

Die vierköpfige Familie entscheidet sich für ein Hartschalen-Dachzelt. Wie gut, dass der Kombi eine Dachreling hat: Die beiden Querträger lassen sich problemlos befestigen. Zwei kräftige Freunde helfen dabei, die neue Ferienwohnung aufs Dach zu hieven. Das Dachzelt hat ein Eigengewicht von rund 50 Kilogramm – ohne Matratze und mitgelieferter Leiter. Danach ist es rasch festgeschraubt und noch schneller aufgeklappt. Klar, das erste Probeliegen erfolgt vor der heimischen Haustür. Und schon genießen Vater, Mutter und die beiden Kinder den etwas abgehobenen Ausblick. In der Phantasie sehen sie sich bereits auf einem Campingplatz am Meeresstrand. Dieser Traum lässt sich nun realisieren.

Schlafkomfort und Platz

Schauen wir genauer hin. Zwei Erwachsene finden auf der Matratze der Größe 1,40 mal zwei Meter einen komfortablen Platz. Eltern wissen aus Erfahrung: Wenn die Kinder sich dazwischen kuscheln, wird es Nacht über doch arg eng. Die geniale Lösung: Die beiden Kinder finden ihr eigenes Reich einen guten Meter unter den Erwachsenen im Auto. Eine auf den Laderaum zugeschnittene Matratze lässt sich im Internet ordern und bietet auch im Parterre kuscheligen Komfort. Bei Bedarf ermöglichen einfache Sprechfunkgeräte eine Verständigung zwischen den Etagen. Und das Reisegepäck? Taschen, Rucksäcke oder Kinderroller wandern über Nacht dorthin, wo die Familie früher ihren Schlafpatz gefunden hat: in ein einfaches Zelt gleich neben dem Auto.

Die Dachlast beachten

Wie steht es um das Gewicht auf dem Autodach? Eine Grenze darf jeder Transport auf dem Autodach keinesfalls überschreiten – die sogenannte Dachlast. Diese ist in der Betriebsanleitung zu finden. 75 Kilogramm ist bei Pkw ein verbreiteter Wert. Passt: Trägersystem und Dachzelt wiegen ungefähr so viel. Natürlich ohne die darin schlafenden Personen. Denn dieser Maximalwert in der Betriebsanleitung bezeichnet die dynamische Dachlast für ein Fahrzeug in Bewegung. Durch einen deutlich höheren Schwerpunkt verändert sich die Fahrdynamik. Zudem können Beschleunigen, Bremsen oder die flotte Kurvenfahrt die auf Dachträger und Karosserie wirkenden Kräfte vervielfachen.

Seltene Angabe: die statische Dachlast

Eine statische Dachlast und damit das Gewicht, das ein Dachsystem im Stand des Fahrzeugs aushalten muss, nennen die wenigsten Hersteller. Allenfalls für Spezialfahrzeuge wie etwa expeditionstaugliche Geländewagen wird dieser Wert ermittelt. Aber Dachzelthersteller wie Automobilclubs gehen davon aus, dass die statische Dachlast deutlich höher sein darf als die dynamische. Schlafende Personen müssen demnach nicht fürchten, dass die Konstruktion zusammenbricht. Hier hilft freilich der gesunde Menschenverstand: 500 Kilogramm auf einen Kleinwagen zu packen, wäre ohnehin unangemessen.

Begrenzte Höchstgeschwindigkeit und erhöhter Treibstoffverbrauch

Ist das Dachzelt vorschriftsmäßig verstaut, kann bei der Fahrt normalerweise nichts passieren. Die meisten Zelthersteller empfehlen eine Höchstgeschwindigkeit von rund 120 km/h. Klar: Auch zusammengeklappt erhöht es den Luftwiderstand und damit den Kraftstoffverbrauch. Daher baut es mancher nach der großen Ferienreise wieder ab. Andere lassen es montiert und haben die Gewissheit: Es kann jederzeit wieder auf Fahrt gehen – auch mal schnell am Wochenende.

Transport auf dem Autodach: Das sagt der Gesetzgeber

75 Kilogramm sind ein für viele Pkw üblicher Wert für die dynamische Dachlast. Er gilt auch die beliebten und geräumigen Dachboxen für Sommer- wie Winterurlaub samt Trägersystem und Inhalt. Identisch gilt diese Höchstgrenze für einen Fahrradträger mit allen darauf befestigten Zweirädern. Ergänzender Hinweis: Das zulässige Gesamtgewicht eines Fahrzeugs darf über das Gepäck auf dem Dach selbstverständlich ebenfalls nicht überschritten werden.

Regeln für Dachlasten aller Art führt der Paragraf 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) auf. „Fahrzeug und Ladung dürfen zusammen nicht breiter als 2,55 Meter und nicht höher als 4 Meter sein“, heißt es dort. Am Heck ist bis zu einem Meter Überstand ohne Kennzeichnung erlaubt. Ragt die Ladung weiter hinaus, muss sie mit einer aufgespreizten hellroten Fahne in der Größe 30 x 30 cm oder einem hellroten Zylinder von 30 Zentimetern Höhe und 35 Zentimetern Durchmesser gekennzeichnet werden. Bei schlechter Sicht und Dunkelheit sind eine rote Leuchte und ein roter Rückstrahler vorgeschrieben. Höher als 1,50 Meter über der Fahrbahn darf beides nicht angebracht sein. Ein Kuriosum: Bis 100 Kilometer Wegstrecke sind drei Meter Überstand erlaubt, darüber nur 1,50 Meter.

Content Original Link:

https://gtue.blog/sicherheit-praxis/das-schlafgemach-auf-dem-autodach/

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