Dresdner Straße 29a · 09577 Niederwiesa

 Mo-Do. 09:00 - 17:00 Uhr, Fr. 09:00 - 12:00 Uhr

Ingenieurbüro für Fahrzeugtechnik, Dipl-Ing (FH) Sebastian Jirschik und Dipl-Ing. (FH) Tom Kunath

GTÜ Hauptuntersuchung, Gutachten für Oldtimer und Kfz in Flöha und Umgebung

Beitrag teilen

Was Handschaltung mit Romantik zu tun hat.

Es ist einer der erhebendsten Momente der Kindheit, jedenfalls wenn man deutlich vor der Jahrtausendwende groß geworden ist. Zum ersten Mal auf dem Vordersitz in Papas Auto mitfahren. In Nahaufnahme mitbekommen, wie der Vater das Auto in Bewegung versetzt, steuert, beschleunigt. Und plötzlich sagt der Herr Papa: Willst Du nicht auch mal schalten? Natürlich liegt die väterliche Hand auf der des Jungen, der den Schalthebel anfangs etwas ängstlich umklammert, damit Getriebe keinen Schaden nimmt. Aber mit der Zeit geht es immer besser, und was für ein Gefühl das ist – mit sechs oder sieben schon richtig Auto fahren. Höchster Gesprächswert auf dem Schulhof am nächsten Tag, wo aus erster Hand fachmännisch erklärt wird, was es mit den geheimnisvollen Zahlen 1-2-3-4 und dem Buchstaben R auf dem Schaltknüppel auf sich hat.

Wo bleibt der Schub?

Selbst Jahrzehnte später ist der große Moment noch präsent, auch wenn in der Garage neben dem Schaltgetriebe längst auch die Automatik Platz gefunden hat. Dann, eines Morgens, der große Schock. Ausgerechnet auf den Lifestyle-Seiten der Neuen Zürcher Zeitung findet sich ein erschreckender Erlebnisbericht: „Warum es beängstigend ist, dass die manuelle Autoschaltung verschwindet.“ Wie bitte, kein Kick mehr, wenn man im richtigen Moment gekuppelt und hochgeschaltet hat, ganz ohne Haken? Nicht mehr das Schubgefühl, das sonst nur die Jet-Piloten haben? Nur noch ein lahmes verschieben des Hebels? Sollen jetzt auch noch die letzten Geheimnisse der Mobilität verloren gehen?

Richard Gere konnte es nicht

Natürlich ist es kein besonders sachliches Argument gegen das Elektroauto, dass dieses mit einem Ein-Gang-Getriebe auskommt. Es muss einen auch wirklich nicht stolz machen, sein Fahrzeug als Ganzes zu beherrschen. Aber die Schweizer Autoren beklagen einen gewissen Verlust der Romantik, weisen auf die holprige Fahrt von Richard Gere und Julia Roberts in „Pretty Woman“ hin. Und schwärmen von einem Gefühl, dass keine noch so schnelle und sanfte Automatik hinbekommt: nämlich jenem, am längeren Hebel zu sitzen.

An die Kalorien denken!

Es wird gegen die Pläne der Massenhersteller, die Schaltung nach und nach ganz verschwinden zu lassen, nicht helfen, aber es ist ein veritables Argument für mehr Sicherheit: die manuelle Kontrolle eines Fahrzeugs verlangt eine höhere Konzentration. Und die körperliche Betätigung führt dazu, dass über Armmuskeln und im Zusammenspiel mit dem Kupplungsfuß der Kalorienverbrauch während der Fahrt steigt – auf etwa 120 Kalorien innerhalb einer Stunde, im Stadtverkehr vielleicht sogar noch mehr. Wer mit Schaltung fährt, braucht keine Abnehmspritze.

Ein echter Hand-Elfer

Kein Trend ohne Gegenbewegung: Handschalten ist so selten geworden, dass es exotisch erscheint. Das kann richtig Eindruck hinterlassen, wie ein Autotester findet, der einen nagelneuen, aber komplett reduzierten Porsche 911 T ausprobieren durfte – den letzten Elfer mit Stick. Der Fachmann von „auto, motor und sport“ schwärmt vom Schichtholzknauf aus Nussbaum: „Echt griffig, echt kultig!“ Und er schwört auch auf die extrem kurzen Schaltwege. Für alle Nostalgiker müssen wir allerdings noch den Grundpreis nachschieben, der nicht für alle gangbar sein dürfte: 141.700 Euro.

Content Original Link:

https://gtue.blog/tradition-innovation/richtig-in-die-gaenge-kommen/

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.