- 10. März 2025
- Tradition & Innovation
- Ulf Schulz
Diese Autos von 1995 bekommen den Oldtimer-Status.
BMW Z3: Konkurrenz für die Briten
In „GoldenEye“, im Dezember 1995 in den deutschen Kinos angelaufen, stieg Pierce Brosnan nicht etwa in seinen Aston Martin – sondern schwang sich in einen schnittigen Zweisitzer mit blau-weißem Logo auf der Haube. Damit hatte der BMW Z3 Roadster seine Premiere. Dabei war es seitens des englischen Agenten nicht nur Frevel in ein deutsches Auto zu steigen – vielmehr wurde der Wagen auch noch im frischgebackenen BMW-Werk in South Carolina in den USA gebaut – God save the Queen!
Für 43.700 D-Mark konnte man die bayrische Interpretation eines typisch englischen Roadsters selbst erfahren. Mit langer Motorhaube, knackigem Heck und spritzigen Vierzylindern als 1.8er mit 115 und 1.9er mit 140 PS ging BMW an den Start und schob 1997 endlich auch Sechszylinder bis hin zum M Roadster und Coupé hinterher. Ein Auto, das heute noch einfach Spaß macht.
BMW 5er: Genialer Selbstzünder
Mercedes löst im Mai 95 mit der E-Klasse W210 die legendäre Baureihe W124 ab und BMW kontert im Dezember mit der vierten Generation des 5ers (E 39). Über 30 Millionen Testkilometer spulen die Bayern in der Entwicklung ab, 8.000 davon allein auf dem Nürburgring. Es ging um nichts Geringeres als die Vorherrschaft in der oberen Mittelklasse. Das Rennen endete fast pari – BMW produzierte mehr als 1,48 Millionen Einheiten, Mercedes gute 1,65 Millionen. Natürlich inklusive der Kombi-Modelle. Die Motorenpalette reichte vom kleinen Zwei-Liter-Sechszylinder bis zum M5 mit V8 Motor und gewaltigen 400 PS. Ein Allrad-Antrieb wie beim Vorgänger E34 gab es nicht, dafür wurden die Selbstzünder zu überzeugenden Antrieben in der Business-Klasse. Der 530d wurde 2001 als „Firmenauto des Jahres“ gefeiert und gewann auch ein „Goldenes Lenkrad“.
Mercedes E-Klasse: Echter Klassiker
Die elliptischen Scheinwerfer waren wohl das auffälligste Merkmal der neuen Business-Klasse von Mercedes (Baureihe E 210). Zwar war kein Stuttgarter Auto vorher so stark von Innovationen geprägt, aber auch keines polarisierte mehr. Dazu drehte Mercedes ordentlich an der Kostenschraube. Wasserlösliche Lacke, Elektronikprobleme und eine mangelnde Rostvorsorge machten bis zur Modellpflege einigen Ärger. Dafür wurden Maßstäbe in Sicherheits- und Fahrwerksfragen gesetzt. Allrad, neue Sechszylinder-V-Motoren, ein breites Leistungsspektrum, viel Platz und die von der C-Klasse übernommene Design-Linien Classic, Avantgarde und Elegance ließen nahezu keine Wünsche offen.
VW Sharan und Ford Galaxy: Brüderlich
Manches ändert sich auch in 30 Jahren nicht. Während der neue VW-Transporter bei Ford in der Türkei gebaut wird, trafen sich Ford und VW bereits in den 90ern zum Joint-Venture. Im gemeinsamen Werk in Portugal schickte man Sharan und Galaxy sowie ab 1996 den Seat Alhambra los, um junge Familien mit Großraumlimousinen zu versorgen. Trotz Technik-Sharing mit sparsamen TDI-Selbstzündern oder potenten 2,8 Liter VR6 Motoren waren die Modelle untereinander erbitterte Konkurrenten. In der zweiten Generation löste sich Ford aus dieser Liaison und ging mit dem Galaxy eigene Wege.
Von Ferrari bis Mitsubishi: Der bunte Rest
Traumauto Ferrari F50, flotte Flitzer wie MG F und Fiat Barchetta, Golf-Klasse-Konkurrenten wie Nissan Almera oder Renault Megane, Mittelklässler wie Opel Vectra B oder benzindirekteinspritzender Mitsubishi Carisma – allesamt fühlen sich noch gar nicht so nach Oldtimer an.
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